„Von Geistern und Schatten“

Roxane Gay

„Von Geistern und Schatten“ von Roxane Gay lachte mich am Montag in der Buchhandlung obooks in Wien an. Ich erwiderte das Lächeln, kaufte das Buch und freute mich auf die Lektüre.

Das Lächeln ist mir allerdings beim Lesen der Stories vergangen. Die Geschichten gehen mir unter die Haut. Unangenehm. Es juckt hier und da. So nah wollte ich Elend und Unglück nicht kommen.

Keine dieser Storys hatte in meiner Erinnerung, also jetzt, während ich diese Buchstaben tippe, mit Glück zu tun. Vielleicht mit kurzen Glücksmomenten.

Kurz ist hier das Schlüsselwort. Einige Erzählungen, wenn es denn welche sind, sind „nur“ eine Seite lang und lassen mich ratlos zurück. Wie? Schon vorbei? Wo ist die Auflösung? Das Ende? Die Pointe? Ich habe nachgesehen, gerade eben, sind doch länger als eine Seite.

Aber die Ratlosigkeit bleibt, wie bei „Motherfucker“ oder „Der Akzent meines Vaters“. Berührendes wie „Zucker“. Mutterliebe trotz Vergewaltigung. Trostlosigkeit gepaart mit etwas Hoffnung. Gewalt schimmert mehr als einmal durch. Beeindruckend.

Es lässt mich noch nicht los, dieses Buch. Und dabei wollte ich es morgen bei der Abreise einfach in Hotel liegen lassen. Daraus wird jetzt wohl nichts 🤷Ich weiß nicht, ob ich mich über das zusätzliche Gepäck freuen soll.

Ist Haiti wirklich so?

Macht Euch doch selbst ein Bild 😀