Was wollt ihr denn noch alles?!

Alexandra Zykunov

„Spiegel-Bestseller“ , davon lasse ich normalerweise meine Finger, lasse die Bücher links liegen, lasse mein Geld im Buchhandel für andere Bücher da.

Mit „Was wollt ihr denn noch alles?!“, Alexandra Zykunov, machte ich eine Ausnahme, ich kannte schon Texte von ihr.

Dieses Buch ist ein „must have“ für alle Frauen, die etwas gegen ein „weiter so“ haben. Unerträglich, wenn nicht nur der Gender Pay Gap vorgestellt wird, mit dem bin ich ja schon fast auf Du und Du, sondern der auch noch seine Kumpels mitbringt. Tja, und dann werden aus bereinigt 8 % halt deutlich mehr.

Vieles wusste ich schon durch viele andere feministische Fachbücher, aber hier kommt alles geballt. Unerträglich. Selbst für eine Frau wie mich, die von vielen Ungerechtigkeiten weiß.

Wie viele Jahre organisierte ich schon Veranstaltungen zum „Equal Pay Day“? Fast 20! Und es tut sich nichts.

Trage täglich einen roten Rucksack 🎒 mit mir rum als ständige Mahnung für das Minus in der Tasche. Obwohl, Beamte und Beamtinnen verdienen doch angeblich gleich? Klar, nur werden sie nicht mit derselben Geschwindigkeit befördert…

Günter, Thomas und Hans-Jürgen lassen grüßen.

Pflegen, Care-Arbeit, klar, auch davon kann ich ein Lied singen, wenn es denn jemensch hören will: Praktisch allein erziehend trotz Ehemann. Harte Zeiten, Teilzeit gearbeitet. Weil der Plan ja war, dass wir !! später ja von seiner Rente gut leben. Jetzt muss ich mit meiner zukünftigen Pension als Witwe sehr, sehr sparsam sein.

All das und noch viel mehr wird, leider, hervorragend in dem Buch ausgearbeitet. Witzig ist es auch, aber trotzdem blieb mir mehr als einmal das Lachen im Halse stecken.

Wusstet Ihr, dass Frauenblusen eine deutlich höhere Inflationsrate haben als Männerhemden? Und ich rede hier noch nicht einmal von der „Pink Tax“ für Produkte, die es in rosa und blau gibt. Und wobei rosa deutlich teurer ist. Schaut Euch mal Einwegrasierer an …

Meine Antwort: Eine Normalität, in der auf unfähige Frauen durchbefördert werden. Teilzeit für Männer als Standard. Pflegegeld, welches diesen Namen verdient. Abschaffung des Ehegatten-Splittings. Und und und